Wie der Untertitel zum zweiten jazznotjazz Festival es schon andeutet, wird es kein Festival für Puristen geben. Jan Hagenkötter und Michael Rütten, die bei der zweiten Ausgabe des Festivals gemeinsam für das Programm verantwortlich zeichnen, gehen getreu dem Motto eigene Wege. 

Neben den drei exzellenten Live-Bands BOZZOO BAJOU , DUBLEX INC. Und ALICE RUSSELL auf der grossen Bühne des Mousonturms, die sowohl Soul als auch Rhythm & Blues aus ihren Roots in die eigene Musik einfließen lassen, wird der erste Stock mit Cristallobar und Studiobühne kurzum in den JAZZROOM verwandelt, welcher sich in der Tradition der Londoner Jazzdance Szene bewegt. 

Kein live gespielter Jazz, sondern eine andere Facette des Genres, die hierzulande fast unbekannt ist, aber seit Ende der 70ziger Jahre in England eine lange Tradition hat. Jazzdance Crews, die in den Clubs zu hartem Bebop und schnellen Afro Cuban Rythmen tanzen - und das hat absolut nichts mit dem Jazzdance aus den Tanzschulen hierzulande zu tun! Die anschließende Party mit den DJs Jan Hagenkoetter , Michael Rütten & Perry Louis aus dem Jazz Cafe in London dann auf beiden Ebenen kann dann bis in den frühen Morgen gehen. 

Daneben bietet die Cristallobar UK Jazz Dance in Filmen, Tanz, und Musik - zu genießen mit Cocktails welche von Edward Bellen und seiner Crew aus der Roten Bar im „Jazzroom“ gemixt werden.

BOZOO BAJOU FEAT RUMER (D/UK) 

Rumer - Vocals/Guitar

Thrina März - Vocals  

Frieder Gräf - Guitar/Vocals  

Peter Hoppe - Keys  

Oli Stangl - Pedal Steel/Guitar  

Dirk Hess - E-Guitar  

Bernd Batke - Bass/Vocals

Peter Heider - Drums  

Neben Kruder & Dorfmeister dürften die beiden Nürnberger Florian Seyberth und Peter Heider unter dem Namen Boozoo Bajou die einzigen sein, die das Thema Downtempo abseits der Kaffeehaus- Klischees mit anspruchsvoller Musik füllen. Ihr Song „Night Over Manaus“ vom Debütalbum unterlegte zahlreiche Werbespots weltweit und ist auch immer noch auf den Tanzflächen zuhause. Nun sind Boozoo Bajou mit ihrem aktuellen Album „Grains“ (!K7) den nächsten Schritt vom reinen Studioprojekt zur 8-köpfigen Liveband gegangen inklusive der britischen Newcomerin Rumer. Die Musik atmet auf voller Länge den Geist des Sergio Mendes Klassikers „Stillness“ – man ist durchaus geneigt, den Begriff „Singer/Songwriter Soul“ ins Spiel zu bringen.…ein wunderbarer Start für den Festivalabend! 

DUBLEX INC. (D)  

Lara Sprung - Vocals  

Joachim Staudt - Saxophone  

Heiner Stilz - Saxophone  

Ulrich Röser - Trombone  

Felix Stecher - Keys  

Markus Birkle - Guitar  

Rolf Kersting - Bass  

Jörg Bielfeldt - Drums  

Debora Vilches - Percussion  

Ähnlich Boozoo Bajou, aber doch mehr auf den Dancefloor zuhause, haben die Stuttgarter Dublex Inc. mit ihrem Clubklassiker „Tango Forte“ Geschichte geschrieben. Und darüber hinaus damit auch den Sample zum Top Ten Hit der Sugababes „Round Round“ geliefert. Nun haben sich die vier Stuttgarter für ihr Album „Phoenix“  (INFRACom!) dem Thema Soul angenommen, mehr im Sinne von Stax denn Motown. Sprich, mit druckvollen Beats, schweisstreibender Show und eingängigen Hooklines. Das erweist sich bei genauerem Hinhören als durchaus eigenständige Power-Soul-Club  Mixtur mit allerlei Verweisen in die Moderne. Dublex Inc. werden inklusive Bläsersatz und spezieller Light- und Visualshow den mittleren Teil des Abends mit ihrer Soul Revue rocken.  

Alice Russell (UK)  

Alice Russell - Vocals 

Mike Simmonds - Violin/Vocals 

Alex Cowan - Guitar/Vocals  

Ben Jones - Piano  

Dan Swaine - Bass  

Jack Baker - Drums 

Alice Russell ist die ausdrucksstärkste Soul und Rhythm & Blues Sängerin dieser Tage, alle Duffys & Amy Winehouses mal hinten angestellt. Doch was die sympathische Engländerin von allen anderen unterscheidet, ist ihre natürliche Art und auch der meist unspektakuläre Liveauftritt, bei dem vor allem eins im Vordergrund steht: ihre Stimme.  Bereits beim ersten jazznotjazz Festival in der Rolle eines Headliners zu Gast, kehrt Alice Russell nun mit ihrer Band und dem Album „Pot Of Gold“ (Little Poppet) zurück nach Frankfurt. Gerade eben noch hochgelobt im Studio von David Byrne, Massive Attack und Fat Freddys Drop und zurück von einer erfolgreichen US-Tour. Irgendwo zwischen Aretha Franklin, Roberta Flack und Janis Joplin und doch 100% Alice Russell. SOUL is the preacher!

JazzCotech Dancers (UK / Tänzer) 

Seit Anfang der Neunziger Jahre bei den legendären Sonntagnachmittags-Sessions eines gewissen Gilles Peterson und schließlich auf den Plattencovers der „Totally Wired“ Serie zu bestaunen, sind Perry Louis & JazzCotech ein loses Kollektiv von Tänzern, die allesamt eines verbindet: die Liebe zum Jazz und die unvergleichliche Gabe zu diesem ausdrucksstark zu tanzen. Einflüsse von Tap Dance über Lindihop und Hip Hop prägen den Tanzstil. Ähnlich wie beim Breakdance treffen sich die Crews in Clubs und auf Festivals und liefern sich dann regelrechte „Battles“. Percussion-geladene Afro-Cuban Tunes bilden den Soundtrack zu dieser schweißtreibenden Show, die am Abend im eigens dafür eingerichteten Jazzroom über den Dancefloor gehen werden. Erstmals in Frankfurt zu sehen!

Jan Hagenkötter (DJ) & Michael Rütten – (DJ) 

Dem Kopf hinter INFRACom! Jan Hagenkötter und Michael Rütten mit seiner international bekannten Radioshow „soulsearching“ sind musikalische Scheuklappen fremd - das zeigt sich auch bei den Live- und Club-Abenden, die sie hier in Frankfurt veranstalten. Was für musikalisch gut und wertvoll befunden wird, kommt auf die Plattenteller. Musik also, die Rütten oder Hagenkötter erst für sich entdecken, sie dann aber unbedingt teilen wollen. Gemäß dem diesjährigen Motto nimmt soulful music die Hauptrolle ein, Musik mit Seele, die trotzdem oder gerade deshalb in die Hüften geht. Dazu können spontan durchaus auch noch weitere Gäste auftauchen 

Perry Louis (UK / DJ) 

Der Kopf der JazzCotech Tänzer an den Plattenspielern. Perry Louis hat seine Residency u.a. im Londoner Jazz Cafe. Von heavy hitting Afrocuban Percussions bis hin zu Bebop & Dancefloor Jazz wird er eine Auswahl aus seiner 20.000 Platten umfassenden Sammlung mit nach Frankfurt bringen.  Er zeichnet sich auch verantwortlich für Zusammenstellung der Compilatonreihe „Messin around“. Original JazzVibes aus London/UK werden somit den Jazzroom beschallen.